PLOT: Konsequent verbindet
Klaus Fabricius in seinen Arbeiten einen scharfen analytischen Blick mit irritierenden und berührenden künstlerischen Mitteln. Sie sind Kommentare und Empfindungen sorgsam beobachteter Welt, die weit über das Naheliegende und Sichtbare hinaus Geschichten erzählen, zitieren, adaptieren, die berühren, erschrecken, provozieren, amüsieren….
So kommen u. a. zwei Flaggen in schwarz und weiß vor, die schmeichelnd im Entrée um eine Trikolore wehen - in Demut und Erinnerung an ‚Die Freiheit führt das Volk’ von Delacroix. Das ‚WERKbild’ gegenüber stimmt düster Arbeitsprozesse ein. Eine abgelegte Axt deutet getane Arbeit an, der Haufen aus Holzscheiten und Kohle wird im Monitor zur Feuerstätte. ‚Freiheit, die ich meine’: Eine Waffe ergänzt das zeigerblinde Blatt der Uhr - nur wozu? Der Raum wird durch das Fotoprint ‚City’ geweitet, eine Tür hingegen verwehrt den Ortswechsel. Als lyrischer Verweis liest sich der ‚Apfel der Verführung’ auf Augenhöhe, christliches Symbol und golden wie die Kugel der Prinzessin aus dem Froschkönig. Ein feuchtes Handtuch hängt am Nagel über einer mit Wasser gefüllten Schüssel, ein Zitat zur ‚Fußwaschung’. Und das Flackern von Elektrokerzen irritiert in seiner Umgebung und setzt den Biedermeier in Brand.
In seinem konsequent eingesetzten Stilmittel der Collage nutzt Fabricius technische Apparate, die ungewohnte Einblicke ermöglichen und unbewusste Gedankengänge freisetzen. Die 3D-Collage als Erlebnisraum, der Fragen aufwerfen soll, um das Staunen über die Welt nicht zu vernachlässigen. (Textcollage K.F.)